Wenn Rosen sprechen ... im Seniorentreff
„Wenn Rosen sprechen,…“ war im Seniorentreff unserer Gemeinde im September ein Vortragsangebot. Wenn Rosen sprechen, erzählen sie von Schönheit und Liebe, aber auch von Gerechtigkeit, die wir uns wünschen. Denn bereits jede dritte verkaufte Rose in Deutschland stammt aus Fairem Handel. Damit stellen sie den höchsten Marktanteil im Fairen Handel, weit vor Kakao und Bananen (je 15 Prozent) und Kaffee (5 Prozent). Rosen sind die beliebteste Schnittblume in Deutschland. 80 Prozent werden importiert, insbesondere aus Ostafrika. Das Fairtrade-Siegel steht dabei für gute Sozialstandards. „Der Faire Handel bietet mit festen Arbeitsverträgen und existenzsichernden Löhnen Perspektiven für Produzent:innen im globalen Süden. Faire Preise, keine Kinderarbeit,“ berichtete Ariane Stedtfeld, Referentin beim Gemeindedienst für entwicklungspolitische Bildung. 10 Prozent des Rosenpreises geht als Prämie an die Produzent:innen für Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl, wie Kindergarten, Krankenstation oder Aufforstungsvorhaben.
Die beste Umweltbilanz haben natürlich saisonale Blumen in der Natur. „Wiesenblumen sind meine Lieblingsblumen“, erzählte eine Besucherin. Mit dem Flugzeug importierte Rosen können dennoch eine bessere CO2-Bilanz haben, als lokale Rosen aus beheizten Gewächshäusern. Trotz der weiten Reise sollen Rosen gemäß EU-Verordnung nach Import noch zehn Tage blühen. Fairtrade Deutschland unterstützt die Vortragsreihe im Kirchenkreis und so erhielt jede Teilnehmerin eine faire Rose - für hoffentlich rosige Zeiten für alle.
Im September findet die bundeweite Faire Woche statt. Sie macht auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam und fordert ein Verbot von Dumpingpreisen unterhalb der Produktionskosten. Seit Jahren engagiert sich die Eine-Welt-Bewegung für ein wirkungsstarkes Lieferkettengesetz, dass große Unternehmen verpflichtet, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische Kinderarbeit zu unterbinden. Die Evangelische Kirche Deutschlands hat sich mittlerweile hierzu bekannt und erhöht den politischen Druck – auf dass Gerechtigkeit erblühe.